Friedhofsgeschichte Bad Doberan


Der erste Bestattungsort in Bad Doberan ist nachweislich der auf der Nordseite des Münsters angelegte Mönchsfriedhof, nach Osten durch den Bau des Beinhauses (Karner) begrenzt. Der Friedhof wurde 1186 angelegt und war den Klosterinsassen, Freunden des Klosters und im Kloster verstorbenen Pilgern vorbehalten. Für die Bestattungen des fürstlichen Hauses von Mecklenburg gab es sehr wahrscheinlich zur Zeit der romanischen Klosterkirche eine an die Nordseite des Querschiffes der Kirche angelehnte eigene Grabkapelle. Dieser Platz ist seit ca. 1300 vom jetzigen gotischen Münster umschlossen.

Um 1795, als das Klosterareal zum englischen Garten umgestaltet wurde, hat man sich entschlossen, auch einen neuen Friedhof an der Klostermauer zum Buchenberg hin anzulegen. Dieser Friedhof wurde offiziell 1838 geschlossen, aber noch bis 1869 wegen einzelner bestehender Beerdigungsrechte genutzt. Auf ihm sind u. a. folgende Doberaner Persönlichkeiten beigesetzt:

Friedrich-Wilhelm Carl Graf von Schwerin, königlich-preußischer Generalleutnant und Offizier Friedrichs II. (gestorben auf einer Reise nach Hamburg in Doberan am 17. August 1802)

Oberhofküchenmeister Medini (* 1772 Mailand; † 1857 Doberan), ließ sich das prächtige Haus von Baumeister Severin 1826 am Kamp errichten, in dem jetzt die Raiffeisenbank residiert.

Baumeister Carl Theodor Severin, dem Doberan und Heiligendamm viele klassizistische Gebäude zu verdanken hat, z. B. das Palais und das Prinzenpalais. Geboren am 13. September 1763 in Menerigshausen/Waldeck. Er starb völlig verarmt am 20. Februar 1836 in Doberan.

Im 19. Jahrhundert war es in Mecklenburg allgemein üblich, Kirchhöfe im Ortszentrum zu Friedhöfen an den Ortsrand zu verlegen. Dabei wurde im Zuge dieser Verlegung auch der neue Doberaner Friedhof 1838 am Kellerswald an der Westseite des Ortes angelegt und eingeweiht. Dieser Friedhof wurde mit einem Kaufvertrag vom 13. Mai 1946 für 3.500 RM hinter der 1938 errichteten Kapelle erweitert. Der Friedhof am Kellerswald besticht durch seine einmalige Lage auf einem Hügel. Seit 1823 werden dort Verstorbene zur letzten Ruhestätte begleitet. Die Anlage erstreckt sich auf etwa fünf Hektar mit rund 5.500 Gräbern. Neben diesem Friedhof in der Münsterstadt dient ein zweiter in Althof als Begräbnisstätte. Dort sind wegen des höheren Grundwasserspiegels aber nur Urnenbestattungen möglich. Augenfällig und markant: die kleine Kirche, auch Kapelle genannt.